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FBDi: Marktzahlen für Q4/2019

17. Februar 2020

Deutlicher Umsatzrückgang in der deutschen Bauelementedistribution: Absatzlage schwach

Im vierten Quartal 2019 erlebt die deutsche Bauelementedistribution den stärksten Auftrags- und Umsatzrückgang seit Jahren und spiegelt damit die Konjunkturlage im Gesamtmarkt wider. Der Umsatz der im Fachverband Bauelemente-Distribution (FBDi e.V.) organisierten Distributionsunternehmen ging um 20% auf 696 Millionen Euro zurück. Die Aufträge verringerten sich  um 25% auf 651 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich leicht auf 0,93.

(Anmerkung des FBDi: Die Gesamtstatistik für 2018 und 2019 wurde um die Zahlen von Mitgliedern bereinigt, die nicht mehr an der Statistik teilnehmen.)

Die Produktsegmente entwickelten sich nahezu im Gleichklang. Halbleiterumsätze schrumpften um 20,8% auf 495 Millionen Euro, Passive Komponenten gingen um 20% auf 84 Millionen Euro zurück, die Elektromechanik rutschte um 17,7% auf 74 Millionen Euro ab. Stromversorgungen reduzierten sich um 16,3%, Displays um 16,6%, Sensoren um 14,5%, und Baugruppen und Systeme schließlich um 9,8%. Die  Marktverteilung blieb nahezu gleich: Halbleiter 71%, Passive 12%, Eletromechanik 11%, der Rest kam zusammen auf 6%.

Im Gesamtjahr 2019 sah die Situation relativ moderat aus: Der gesamte Distributionsumsatz ging „nur“ um 7,2% zurück (auf 3,34 Milliarden Euro), die Aufträge dagegen um 25% auf knapp 3 Milliarden.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger: „Überraschend im vierten Quartal ist nicht der Rückgang an sich, sondern die doch recht hohen -20%. Es mag beruhigend sein, dass das Gesamtjahr im Rahmen der Erwartungen – oder sogar leicht drüber blieb, aber die Aussichten für 2020 bekamen dadurch nicht gerade neuen Schwung. Was den Ausblick deutlich erschwert, ist der Ausbruch des Corona-Virus in China und die möglichen Einflüsse auf die Lieferkette. Selektive Knappheit von elektronischen Produkten und Vorprodukten ist nicht auszuschließen.“

Einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung hat sicherlich der Neustart der Produktion in China, der sich nach Ansicht Steinbergers in diversen Produktsegmenten weiter Richtung März verschiebt: „Die Gesundheit und Sicherheit der Menschen in China und anderswo hat absoluten Vorrang, deshalb ist es angesagt, den Betroffenen die größtmögliche Unterstützung angedeihen zu lassen. Was die Lieferkette betrifft, wäre unsere Empfehlung zu sprechen, zu planen und nicht in Panik zu verfallen.“

Zur Stimmungslage in Deutschland gibt es nicht viel Neues, so Steinberger: „Der PMI (Production & Manufacturing Index von IHS Markit) hat sich zwar im Januar von seinem historischen Tief von 41,7 Punkten auf 45,3 verbessert, liegt damit aber noch weit entfernt von einem optimistischen Ausblick, und deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Deutschland ist der Pessimismus-Weltmeister.“

Was die Komponentenindustrie und die Distribution betrifft, geht der FBDi nach wie vor von einem positiven 2020 und einem weiteren Aufschwung in 2021 aus: „Wir glauben, dass die Innovationskraft der Branche dazu beitragen kann, dass die aktuelle gesellschaftliche Lähmung überwunden wird. Die notwendigen Weichenstellungen, ob für das Klima oder die Modernisierung/Digitalisierung der Gesellschaft, werden dringender denn je, denn sonst verfehlen wir nicht nur selbstgesteckte Ziele, sondern vergeigen auch unsere technologische Spitzenrolle.“

 

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