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FBDi: Marktzahlen für Q3/2023

10. November 2023

Dt. Bauelemente-Distribution: Konsolidierung erwartet

Die Marktzahlen der Distribution (Quelle: FBDi)
Der seit einigen Quartalen anhaltende, erwartete Rückgang in der Auftragslage macht sich jetzt auch in den Umsätzen bemerkbar. Zwar endete das dritte Quartal mit 1,34 MiIli­arden Euro Umsatz (-1 %) auf recht hohem Um­satz­niveau, die Verlang­samung des Auf­trags­eingangs bleibt. Die Aufträge gingen um über 50% im Vergleich zum Rekordjahr 2022 zurück. Die Book-to-Bill-Rate lag bei 0,51.

Nach wie vor stark präsentierten sich die Halbleiter. Mit einem Zuwachs von 5,7 % auf 953 Millionen Euro Umsatz hielten sie sich erstaunlich stabil. Die Rekordumsätze der letzten 4 Quartale manifes­tieren sich heute jedoch in hohen Lagerbeständen bei den Kunden, so dass die Auftragseingänge erwartbar zurückgingen.
Andere Produkt­bereiche befinden sich bereits seit längerem in der Konsoli­dierung. Passive Bauele­mente schrumpf­ten im dritten Quartal um 13,7 % auf 160 Millionen, Elektro­mechanik inklusive Steckverbinder nahmen um 12,1 % auf 150 Millionen Euro ab.
Auch die Stromversorgungen sanken um 14 % auf 40 Millionen. Die restlichen Kompo­nenten wie Sensoren, Displays oder Bau­gruppen verhielten sich ähnlich. Die Um­satzverteilung nach Kompo­nenten blieb relativ gleich: Halbleiter 71 %, Passive 12 %, Elektromechanik 11 %, Stromversor­gungen 3 % und der Rest ebenfalls 3 %.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger: »Der Trend vom letzten Quartal setzt sich fort, die Konsolidierung nach fast drei stürmischen Jahren ist so erwartet wie un­ver­meidlich.
Zwar sind nach wie vor etliche Komponenten schwer zu bekommen, die Verfügbarkeit hat sich jedoch allgemein sehr verbessert. Wir gehen davon aus, dass 2023 insgesamt leicht positiv für die Distribution enden wird. Für 2024 ist jedoch Geduld angesagt, da die Trendwende in der Auftragslage nicht nur vom Lagerbestand sondern auch von der Situation in den End­märkten abhängt.«

Zur weiteren Lage stellt Steinberger fest: »Wer derzeit auf fallende Preise spekuliert, könnte sich enttäuscht finden, denn die Her­steller sind mit hohen Energie­preisen und Finanzie­rungs­kosten konfron­tiert, die sie sicher an den Markt weiter­geben wollen.« … und fügt hinzu:

»Derzeit gehen wir mehr von Ka­pa­zitäts­reduktionen und Ver­schie­bungen von Produktions­erweite­rungen aus. Ich per­sön­lich halte das für gesünder, denn ein Zurück zum früheren Preis­kampf-Gebaren in der Supply-Chain wäre un­ver­ant­wort­lich.«

Die Zukunft sieht nach Ansicht Stein­ber­gers und seiner FBDi-Kollegen grund­sätzlich so aus: »Die Elektronifizierung aller Gesell­schafts­bereiche schreitet weiter fort. Manche Industriezweige mögen derzeit konjunkturbe­dingt etwas verhalten agieren, doch der Bedarf an Halbleitern und inno­va­tiven Komponenten­lösungen bleibt lang­fristig hoch.
Daran wird selbst die geopolitische Groß­wetterlage – und sei sie derzeit auch noch so kritisch – nichts ändern. Allerdings muss sich auch unsere Branche ihrer Verantwortung im Kampf um nachhaltiges Wirtschaften mehr bewußt und deutlich aktiver werden.«

 

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