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FBDi: Marktzahlen für Q3/2021

11. November 2021

Komponenten-Engpass bringt deutsche Bauelemente-Distri­bution voran

Die Marktzahlen der Distribution im 3.Quartal 2021 (Quelle: FBDi)

Die Bauteileknappheit beschert der Distributionsbranche weiterhin gute Zahlen. Zwar endete das Sommerquartal nicht mit neuen Umsatz-, dafür aber mit Auftragsrekorden. Der Umsatz der im FBDi registrierten Distributoren wuchs im dritten Quartal um 25,2% auf 887 Millionen Euro.
Einen neuen Rekord verzeichnete die Branche bei den Auftragseingängen, die um 135% auf 1,48 Milliarden Euro stiegen. Damit lag die Book-to-Bill-Rate erneut im rekordverdächtigen Bereich von 1,67. Auf das Gesamtjahr bezogen wird die Bauele­men­te-Distri­bu­tions­branche zwischen 15 und 20% wachsen und damit wieder das Vor-Corona-Niveau von ca. 3,3 Milliarden Euro Umsatz erreichen.

Auf Produktebene gab es teils deutliche Unterschiede: Halbleiter, die mit Abstand größte Produktgruppe, wuchs nur um knapp 20% auf 576 Millionen Euro, die Elek­tro­me­chanik um knapp 38% auf 126 Millionen Euro, und die Passiven um 38% auf 115 Millionen Euro. Erheblich zugelegt haben auch die Sensoren (+69% auf knapp 9 Millionen Euro), Displays (um 24% auf 16 Millionen), die Stromversorgungen (inkl. Batterien) um 29% auf 34 Millionen Euro und die Baugruppen und Subsysteme um 39% auf knapp 11 Milli­o­nen Euro. Das ergibt in der Umsatz­ver­tei­lung leichte Ver­schie­bungen zum Nachteil der Halbeiter (65%) und zugunsten von Passiven (13%) und elektromechanischen Kompo­nen­ten (14%). Strom­ver­sorgungen und die rest­li­chen Produkte steuerten jeweils 4% bei.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger: »Im Vergleich zu dem erneut mas­si­ven Auftragszuwachs sind die 25% Umsatz­wachs­tum im dritten Quartal nahezu ent­täu­schend. Die mangelnde Verfügbarkeit bremst eindeutig unser Wachstum. Wieviel von den Aufträgen sich tatsächlich realisieren lassen, muss sich zeigen – allein in 2021 sind fast 4,2 Milliarden Euro an Neuaufträgen gebucht worden, in 3 Quartalen! Das kann – selbst mit viel Fantasie – nicht den wahren Marktbedarf widerspiegeln, auch wenn hier ein Großteil des nächsten Jahres schon mitgebucht scheint.«

Die Art und Weise, wie die Komponen­ten­in­du­strie – allen voran die Halbleiter – bereits im Mainstream angekommen ist, erstaunt Steinberger: »Seit 35 Jahren versuche ich, erst als Journalist und dann als Marketier, die Wun­der der Mikroelektronik einer breiteren Öffent­lich­keit zugänglich zu machen, doch über die Industriegrenzen hinaus war das kaum möglich. Heute berichtet schon die Tagesschau über den Mangel an »Com­pu­ter-Chips« und dessen Auswirkungen auf die gesamte Volks­wirt­schaft, das »neue Gold«. Da kann man nur hof­fen, dass das nicht nur auf Milliarden-Sub­ven­tionen für die Chip­pro­duk­tion hinausläuft, son­dern endlich auf die Verbesserung der Bil­dungs­strukturen, die es Europa und Deutschland ermöglicht, die führenden Chips für die Zukunft zu ent­wic­keln. Kinder, werdet Ingenieure und Chipdesigner!«

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