FBDi: Marktzahlen für Q2/2019
16. August 2019
Deutsche Bauelemente-Distribution (gemäß FBDi e.V.) schrumpft im Q2/2019 um 2%.
Die schwächer werdende Auftragslage in der deutschen Bauelemente-Distribution schlägt sich jetzt auch erstmals nach zwei Jahren in einem Umsatzrückgang nieder. Der Umsatz der im Fachverband Bauelemente-Distribution (FBDi e.V.) organisierten Distributionsunternehmen ging um 2% auf 879 Millionen Euro zurück. Die Auftragslage hat sich weiter abgeschwächt, auf rund 748 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Rate fällt auf einen Wert von 0,85.
(Anmerkung des FBDi: die Gesamtstatistik für 2018 und 2019 wurden um die Zahlen von Mitgliedern bereinigt, die nicht mehr an der Statistik teilnehmen.)
Bei den großen Produktsegmenten blieben sowohl Halbleiter als auch Passive Bauelemente auf Vorjahresniveau (623 Millionen Euro bzw. 112 Millionen Euro), die Eletromechanik sank um 12% auf 91 Millionen Euro, die Stromversorgungen um 7% auf 26 Millionen Euro. Die kleineren Produktgruppen (Displays, Baugruppen & Geräte) schrumpften ebenfalls, nur die Sensoren wuchsen um 22%. An der Marktverteilung änderte sich kaum etwas: Halbleiter 70%, Passive 13%, Eletromechanik 11%, der Rest kam zusammen auf 6%.
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„Leider zeigt sich, dass die Rückkehr von einem überhitzen Markt zur Normalität etwas zu normal ausfällt. Die Auftragslage, speziell bei Halbleitern und passiven Komponenten, ist schlechter geworden als erwartet. Jedoch zeigen sich bei den Umsätzen schon Gewinner und Verlierer, zum Beispiel Speicher, Opto-Bauelemente und Passive (außer Kondensatoren). Das erste Halbjahr endete noch mit einem Gesamtplus von 1%. Für das zweite Halbjahr ist angesichts der geringen Aufträge von einem Minus auszugehen.“
Die derzeitige allgemeine Verunsicherung durch Brexit, Zollstreit und weitere makroökonomische Verwerfungen wird bestehen bleiben, meint Steinberger:
„Wenn man ganz realistisch ist und dem politischen Kuddelmuddel auch noch harte Realitäten beimischt – Klimawandel, das Ende der Wegwerfgesellschaft – dann bekommt man recht durchwachsene Aussichten über die kurzfristige Entwicklung des Marktes. Langfristig bin ich überzeugt, dass nur nachhaltige Technologie und Innovation zu einer gesamtgesellschaftlichen Lösung beitragen können. Eine große Herausforderung, jedoch mit einem Riesenpotential für unsere Industrie.“