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Deutsche Bauelemente-Distribution in Q3/2025

03. November 2025

„Unsere Arbeit hat gerade erst richtig ange­fangen!“

Der Markt für die Deutsche Bauelemente Distribution im Überblick

„Die europäische Wirtschaft zeigt sich 2025 weiterhin widerstandsfähig, steht jedoch zunehmend unter Druck durch geo­po­li­tische Spannungen und globale Han­dels­stö­rungen. Unsere Arbeit hat gerade erst richtig an­ge­fangen!“

Nach drei Jahren der Kontraktion verzeichnet die Elektronik-Bauelemente-Distribution im dritten Quartal 2025 laut FBDi e.V. mit einem Plus von 1,2 % erstmals wieder ein leichtes Umsatzplus ge­gen­über dem Vor­jahres­zeit­raum. Der Book-to-Bill-Index liegt in Q3 diesen Jahres bei 1, die Auf­trags­ein­gänge übertreffen das Vor­jahres­quartal um deutliche 33,1 % – ein Hoffnungsschimmer, aber noch kein Grund zur Entwarnung.

Die Entwicklung differenziert sich stark nach Pro­dukt­gruppen:

Halbleiter erzielten mit 477,5 Mio. € Umsatz ein stabiles Ergebnis (BtB 0,98), während die Auf­trags­ein­gänge weit über dem Vorj­ahr lagen (+47,0%). Besonders dynamisch beim Auf­trags­ein­gang waren MOS Micro Logik (+64,8 %), Memory (+63,4 %) und diskrete Bauelemente (+61,2%).

IPE (Interconnects, Passive und Electro­mecha­nical)-Produkte lagen mit einem Umsatz von 268,7 Mio. € exakt auf Vor­jahres­ni­veau (+0,1 % Umsatz und BtB 1,05), wobei der Auf­trags­ein­gang das Vorjahresquartal mit +19,4 % deutlich übertraf.

FBDi-Ausblick für 2025 und darüber hinaus: Zeitenwende in der Elektronik

Die Elektronikbranche steht im Zentrum globaler Umbrüche – und zugleich an der Schwelle zu neuer Stärke und Relevanz. Verlängerte Lieferzeiten, volatile Lager­be­stände und die Ab­hän­gig­keit von kritischen Rohstoffen aus Asien haben strukturelle Schwächen offengelegt. Doch die steigende Nachfrage nach Halbleitern und IPE-Produkten treibt Innovation und Wachstum voran.

„Just-in-Case“ ersetzt „Just-in-Time“, und der „vorsichtige Kaufmann“ wird zum strate­gi­schen Investor von morgen. Resilienz ist kein Schlagwort mehr, sondern ein Para­dig­men­wechsel – und die Branche scheint mehr denn je bereit zu sein, diesen aktiv zu steuern.´

Europa gestalten statt verwalten

Europa darf sich nicht länger zwischen den Blöcken verlieren. Wir müssen die globalen Dynamiken und unsere Position darin aktiv mitbestimmen. Resilienz und Wachstum beginnen mit gemeinsamen Investitionen, abgestimmter In­dus­trie­politik und einem europäischen Plan für Schlüssel­tech­no­logien.

So wächst auch der politische Handlungsdruck innerhalb der EU: 19 EU-Regierungschefs sprechen sich für einen ko­hä­ren­teren und effizienteren Wirtschaftsraum aus. Die Herausforderungen sind offensichtlich und real – aber ebenso unser Ge­stal­tungs­wille. Wir müssen Europas Wirt­schafts­kraft neu denken, sie beleben und entschlossen transformieren.

Der FBDi fordert: „Integration jetzt – nicht später!“

„Wir erleben in Echtzeit, dass die Heraus­for­de­rungen die Kapazitäten einzelner Volks­wirt­schaf­ten über­steigen“, so Andreas Falke, Ge­schäfts­führer des FBDi. „Nur abgestimmte Strategien, gemein­same In­ves­ti­tionen und ein europäischer Plan für Schlüssel­in­dus­trien können Stabilität und technologische Unabhängigkeit schaffen.“ Integration ist keine leere Phrase, sondern eine wirt­schaft­liche Notwendigkeit – für Resilienz, für Han­dlungs­fähigkeit und die Rolle Europas als gestaltender Wirtschaftsraum.

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